Autobiographie, Teil Null komma 5

Autobiographie, Teil Null komma 5

»Der F9 ist ein Wagen der Mittelklasse, der auf Grund seiner Konstruktionsmerkmale die Vorteile eines Kleinwagens hinsichtlich Wendigkeit und Wirtschaftlichkeit, aber auch die Fahrsicherheit und Bequemlichkeit eines Fahrzeuges von viel größerem Radstand aufweist.«
(Betriebsanleitung F9)

Was waren die Autos früher schön! Wird man das in fünfzig Jahren auch sagen, bezogen auf die Autos von heute? Wenn man die Frage nach den schönsten Autos der Welt in verschiedenen Sprachen stellt, bekommt man verschiedene Listen. Bei den britischen Antworten sieht man James-Bond-Autos, die russische Antwort erwähnt – конечно – den Tschaika (чайка – die Möwe); bei den Franzosen muss der Citroën DS dabei sein, alles andere wäre Vaterlandsverrat.

Stellt man die Frage auf italienisch …
Nein, italienische Autos sind immer dabei. Zu recht. Der Cinquecento ist aber auch ein allerliebstes Gefährt, kaum verändert über Jahrzehnte. Den Fiat 600 Multipla würde ich sofort kaufen.

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Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen. Und nun setz dich wieder, wir müssen reden.

Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen. Und nun setz dich wieder, wir müssen reden.

»Odd as the comparison may sound at first, it’s the same disservice that members of the Hogwarts community do by refusing to mention Voldemort’s name. By refusing to label him, they prevent an open and honest discussion from taking place about possible solutions.«
(Maajid Usman Nawaz; https://bigthink.com/videos/maajid-nawaz-on-the-voldemort-effect)

Mein Vater traf den Nagel. Nicht auf den Kopf und nicht den aus Eisen, auf den er zielte, sondern den vom linken Daumen und er sagte laut ein Wort.
Papa, das sagt man nicht.
Doch, beim Arbeiten darf man fluchen.
Ich war ein Kind. Weiterlesen

Von Menschen und Mäusen.

Von Menschen und Mäusen.

»Wir erzählen meist eine Reise, auf der wir etwas herausfinden wollen und an deren Anfang wir auch noch nichts wissen.«
(Armin Maiwald, Interview mit dwdl, 5.3.21)

Ich frage mich, ob die Macher der Sendung mit der Maus je das Wort kindgerecht benutzt haben. Ich bin sicher, es gibt keine Bildungsstandards oder Lernziele. Es gibt vorgelebte Neugier, der man nur folgen muss. Es gibt durchaus ein gewisses Gefälle an Wissen – »macht nichts, erklär ich euch«. Und so, wie Slapstick ohne Disziplin und Präzision nicht funktioniert, verdanken sich die Erklärfilme einem Aufwand, den man den Filmen auch nur mit Aufwand ansieht. Weiterlesen

Das Wochenende, nachdem Frau Mittenzwey das Internet wahrscheinlich nicht kaputt gemacht hat.

Das Wochenende, nachdem Frau Mittenzwey das Internet wahrscheinlich nicht kaputt gemacht hat.

»Denn plötzlich haben alle Zeit. Doch dann wird es richtig gemütlich, obwohl das Internet nicht funktioniert – oder vielleicht auch gerade deshalb.«
(Waschzettel zu Marc-Uwe Kling; Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat)

Kleine Geister würden sagen: Da sieht man mal wieder, wie abhängig wir doch von dieser Technik sind!
Ich sage es auch, denke aber darüber nach. Die beste Gefährtin von allen läuft etwas somnabul zum Rechner, um inhaltsleeren Blicks in den Bildschirm zu sehen. Das geht auch ohne Internet. Die Buben dürfen sowieso nicht an den Computer, bevor sie ihn brauchen, um ihre Promotionsurkunden einzuscannen. Der Herr Neuleerer hat fünf oder sieben Gerätchen, mit denen man papierlose Bücher lesen kann, trotzdem sind es meistens bedruckte Seiten, die ihm in der Wanne ins Wasser gleiten, wenn er zu tief über den Inhalt nachdenkt. Weiterlesen