Ick bin ein bißjen in Eile; ick hab nehmich Urlaub, wissen Se.
Ja nee, nüscht besonderet. In Urlaub fahn ja die meesten. Aba die komm ja ooch wieda und denn sollte man se ne Weile aus’m Weje jehn. Man muss denn nehmich Bilda ankieken und dit is so intressant wien Spazierjang durch die Wüste. Milljon Sandkörner, sehn alle gleich aus.
Wenn et ma Bilder wärn. Wär ja schon schlimm jenuch. Man hat een Fülm inna Kamera, knipst erst ma een paar Bilder ab, um sicha zu sein, daß der Fülm richtig drin is. Denn sieht man, sagen wa ma, erst ma een Jullideckel oda een halben Fuß und denn komm noch unjefähr 34 Fotos mit wat richtijem. Wat heißt richtich. Erika vorm Eiffelturm, Erika auffe Schangseliese, Erika inna Metro, könnta aba ooch Erika inna Jästetolette sin, man sieht nehmich nur Erika und ein bißjen unscharfet Jewusel.
Jedet Motiv unjefähr 5 Mal. So richtich wat neuet kommt nich mehr, man weeß ja nu, wie Erika aussieht. Und daß man die Notredammkirsche nich richtich fotografieren kann, wußte man ooch schon.
Kennse ja. Ick zeich dir ma een paar Urlaubsbilder, heißt dit erst. Zwischendurch, so nach der dritten von fünf Viertelstunden denkense, man, kann der mir nu ja nich mehr leiden? Und hinterher wissense, wat vorher klar war, dit Intressanteste war noch der Jullideckel.
Bloß, bei de Bilda bleibt et ja nich. Jetze kann sich jeda bewegte Bilder leisten. Soja mit Ton. Erika macht winkewinke und huhu. Auffem Papier hat man dit wenigstens nich jehört. Hotte, mein Kumpel, der mir dit antut, freut sich imma wie Bolle: »kiek ma, Erika!« Ja, ick seh et ja.
Wenn man wissen will, wie et denn nu war in Paris, kricht man eijentlich keene Antwort. Ja, wie ooch. Wie soll eena wat sehen vonna Stadt, wenna dauernd mittem Okular am Kopp rumlooft und denkt, dit kieke ick mir zu Hause in Ruhe an.
Sonst is Hotte ja een feina Kerl. Normalerweise, wenn der mir einlädt, passiert nüscht schlimmet. Wir sitzen auffem Balkon, kieken über Erikas Jeranien auffe Straße, zwischen uns een Krombacher Ölf. Also een klaret Ziel vor Augen. Nach drei Bier sarick höchstens mal: »Ja, so isset.« Er sacht »Ja, eben«. Nach na Weile kiekt Erika ma raus und fracht, ob wa nüscht essen wollen. Nö, wolln wa nich. Wir teiln uns brüderlich die Flasche Nummer Ölf und so jeht een Abend in Stille, ick möcht sagen, Andacht, zu Ende.
Nu hatta mir wieda einjeladen und ick ahne Böset. Die beeden waren ein paar Tage in Äjypten und ick wer mir dit wohl ankieken müssen: Erika vor der een Pyramide, Erika vor der andern Pyramide, winkewinke und huhu. Dit kostet Zeit. Und davon musste dir erst ma erholn. Also habick mir vonna Scheffin drei Tage freijehm lassen.
Ach, Sie fahn richtich wech? Machen Se. Aba azehln Se keem wat. Vor allem nich hintaher.
Jute Reise!