Alle, die von Freiheit träumen
Sollen’s feiern nicht versäumen
Marius Müller-Westernhagen, Freiheit
»Merkel rät frierenden Schülern zu Kniebeugen«,
behauptet mein verlässlicher Nachrichtendienst. Das erinnert mich an ein Lied über den Minister Severing, der sich in der Weimarer Republik bei hungernden Schulkindern beliebt gemacht hat, indem er ebenfalls Turnübungen empfahl. Aber das nur nebenbei.
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Die Teens an der Schule knuddeln sich wie immer, Bussi Bussi; Nachbarn besuchen Nachbarn und mein Radio macht Werbung. Von zehn Spots sagen fünf: Komm! Her! Kaufen! Einer reimt keine Eile auf Weile. Also man darf schon auch ein bisschen bleiben, gern auch sonntags.
Aber wir haben doch Corona? Ja, haben wir. Aber wir haben auch Wirtschaft. Und dann wollen wir auch endlich mal ein bisschen Freiheit haben.
Freiheit? Wie muss man das dem Volk der Querdichter und -denker erklären?
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Der nächste Beitrag wird sich der Freiheit widmen. Versprochen. Erst mal lege ich mich wieder hin. Denn gleich ist es wieder aus mit der Präsenz an den Schulen und hier wimmeln wissbegierige Wusel. Die Schulen, lese ich gerade, konnten sich gar nicht vorbereiten auf den überraschenden Lockdown.
Das stimmt nicht, erstens ist es keine Überraschung, zweitens konnten nicht nur, sondern haben sich Schulen vorbereitet. Wir bekommen unsere Aufgaben aus dem Fernseher äh Computer. Früher gab es ja Bildungsfernsehen, da musste man gar nichts weiter machen; jetzt ist das interaktiv und der Lehrer sitzt unsichtbar hinter dem Schirm und sieht dir auf die Finger.
Ist das jetzt besser? Ja, das ist es. Aber früher war mehr Lametta.
P.S.
Die Tante aus dem Radio erzählt der anderen Tante aus dem Radio (allerdings dem gleichen), dass sie für heute noch einen Friseurtermin ergattert hat. Toll!
Freiheit halt.
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