Eine interne 20-MB-Festplatte für IBM System /2 Modell 25 hat Western Digital, Irvine, vorgestellt. Die PS25/20I wird mit Software, Kabeln und einem Controller, der einen der beiden Erweiterungs-Steekplätze belegt, ausgeliefert. Der Preis bewegt sich um die 500 Dollar, zum Betrieb ist MS-DOS ab Version 2.0 nötig.
Computerwoche 23.10.1987
Neulich habe ich meinen Blog unangemeldet aufgemacht und es quoll mir Werbung für sehr teure Autos entgegen. Wer immer auch darüber entscheidet: Liebe Leute – meine Leser haben kein Interesse daran und auch nicht das nötige Geld.
Beide nicht.
Aber einen Liker habe ich nun und den will ich mal ordentlich zurückleiken und das geht so:
Wer ein bisschen mit Physik zu tun hat, verbindet mit dem Begriff annus miraculis das Jahr 1905. Albert Einstein hatte einen ziemlichen Lauf. Er schrieb Zur Elektrodynamik bewegter Körper und erfand damit die spezielle Relativitätstheorie. Er verdiente sich – in einem anderen Artikel – den Nobelpreis; er promovierte – zu einem anderen Thema in einem anderen Artikel – und hatte noch Zeit und Muße für zwei weitere Publikationen.
Auch das Jahr 1879 war so ein Wunderjahr für die Naturwissenschaften. Es ist das Geburtsjahr von unter anderem
Otto Hahn (Nobelpreis 1944)
Albert Einstein (Nobelpreis 1921)
Max von Laue (Nobelpreis 1914).
Lise Meitner kann man mit leicht nach hinten (bis zum 7. November 1878) schielendem Auge noch dazuzählen. Sie hat erheblichen Anteil an der Entdeckung der Kernspaltung, vor allem durch die theoretische Deutung der experimentell erbrachten Befunde. Zu seiner ewigen Schande lag auch das Nobelpreiskomitee daneben; trotz dutzender Nominierungen ging Lise Meitner beim Nobelpreis leer aus.
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Noch ein Wunderjahr – 50 Jahre nach Einsteins annus miraculis, in seinem Todesjahr, kommen zur Welt:
Bill Gates, Gründer von Microsoft
Steve Jobs, Mitbegründer von Apple
Tim Berners-Lee, Erfinder von HTML, Begründer des World Wide Web (WWW)
Auch hier gibt es einen kleinen Ausreißer in das Jahr zuvor, also 1954:
Karlheinz Brandenburg, Mitentwickler des mp3.
Mit einer Ausnahme (Steve’s Job ist inzwischen endgültig neu vergeben) sind es Leute im besten Jungrentneralter.
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Wie mein Bruder, Jahrgang 1955, was sonst. Der hat nicht gerade mit dem Schraubenzieher programmiert, aber noch mit Lochkarten. Er kennt noch den Kampf um jedes einzelne Bit, hat erlebt, dass nicht nur das Programmieren, sondern auch das Warten auf ein Ergebnis zeitraubend sein konnte. Die Darstellung einer Mandelbrotmenge (Apfelmännchen) dauerte Stunden bis Tage, die Berechnung der Anzahl von möglichen Pentominostellungen konnte leider nicht abgeschlossen werden, da sein Betrieb unterdessen abgewickelt wurde, die Computer wurden emotionslos entsorgt.
Will sagen, das Bild vom Analoggreis verblasst. Ja, es gibt noch Neunzigjährige, die ihren Beruf ohne Computer, ohne Internet ausgeübt haben, die DSL nicht von LSD unterscheiden können (und die, nebenbei gesagt, auch keine diesbezügliche Fortbildung brauchen, man sollte ihnen nur zuhören), aber die nachrückenden Senioren sagen: Belehrt uns nicht – wir haben’s erfunden!
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Und davon abgesehen macht es Spaß, mal zu schauen, wer so alt ist wie man selbst. Ich habe vor ein paar Jahren festgestellt, dass ich älter bin als der damalige US-Präsident; nicht nur so schön, sondern auch so alt wie Georg Clooney, nicht nur so witzig, sondern so alt wie Jochen Malmsheimer und Urban Priol, nicht nur so musikalisch, sondern auch so alt wie Jimmy Sommerville …
… und ja – jedes Jahr ist ein Wunderjahr. Aber ich wollte gar nicht in die esoterische Schiene abgleiten, sondern sagen, ach so, oben steht’s ja.
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