Autobiographie, Teil II

Autobiographie, Teil II

»Wenn der Wagen mehr als 10 Tage außer Dienst ist, muß er so aufgebockt werden, daß die Reifen entlastet sind. Vorn müssen unter die Stützlaschen der Spiralfedern der Aufhängung Stützen gelegt werden, hinten unter die Gehäuse der Halbachsen der Hinterbrücke.«
Betriebsanleitung Wolga M21

Das erste Auto der Familie, an das ich auch Erinnerungen habe, kam 1977 in unseren Besitz.

Los ging es mit einer bescheidenen, sehr bescheidenen Erbschaft, die durch den Tod der Großmutter anfiel. Nun könnte man sich ja ein Auto, ein billiges Auto freilich, ein gebrauchtes und sehr billiges Auto, leisten. Nein, wir konnten es eigentlich nicht. Aber dem Vater, der ein Bein und einen beträchtlichen Teil seiner Gesundheit im Kriege verloren hatte, wurde das Laufen zunehmend beschwerlich, und er hatte viel zu laufen.
Vaters Kollege und Freund, der einige Male im Hause weilte, wurde zu Rate gezogen; er bot zweierlei Beistand an. Den ersten mit einer Wendung, die ich auch gern einmal benutzen würde. Er meinte, er sei »finanziell in eine etwas ungewohnte Situation gekommen«, könne also etwas aushelfen. Weiterlesen

Autobiographie, Teil I

Autobiographie, Teil I

»Da das modelltypische Ansauggeräusch extrem laut ist, schauten sehr viele Leute, an denen ich vorbeigefahren bin, hinterher.«
(Martin, https://www.akf-shop.de/blog)

Ich überlege immer noch, welches motorisierte Fahrzeug ich als mein erstes nennen sollte. Das erste von meinem Geld gekaufte? Das erste, das auf mich zugelassen war? Das erste, mit dem ich wenigstens einige Kilometer fahren durfte?

Wie ich den fünften Satz beginne, fällt mir ein erstes Mal ein.

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Autobiographie, Teil Null komma 5

Autobiographie, Teil Null komma 5

»Der F9 ist ein Wagen der Mittelklasse, der auf Grund seiner Konstruktionsmerkmale die Vorteile eines Kleinwagens hinsichtlich Wendigkeit und Wirtschaftlichkeit, aber auch die Fahrsicherheit und Bequemlichkeit eines Fahrzeuges von viel größerem Radstand aufweist.«
(Betriebsanleitung F9)

Was waren die Autos früher schön! Wird man das in fünfzig Jahren auch sagen, bezogen auf die Autos von heute? Wenn man die Frage nach den schönsten Autos der Welt in verschiedenen Sprachen stellt, bekommt man verschiedene Listen. Bei den britischen Antworten sieht man James-Bond-Autos, die russische Antwort erwähnt – конечно – den Tschaika (чайка – die Möwe); bei den Franzosen muss der Citroën DS dabei sein, alles andere wäre Vaterlandsverrat.

Stellt man die Frage auf italienisch …
Nein, italienische Autos sind immer dabei. Zu recht. Der Cinquecento ist aber auch ein allerliebstes Gefährt, kaum verändert über Jahrzehnte. Den Fiat 600 Multipla würde ich sofort kaufen.

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